Die Wirtschaft übernimmt die Macht

Katzen

Ich habe es immer geglaubt. Eigentlich regieren uns keine unabhängigen Politiker, sondern die Industrie. Die Reichen. Das Geld hat die Macht. Oft aber war dies nicht so offensichtlich, wie es sich nun in den USA auf der politischen Bühne zeigt. ‚Finanzinvestor : Donald Trump holt Milliardär Carl Icahn in Beraterstab‘ melden die Medien. Die ‚Zeit‘ schreibt: ‚Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Investor Carl Icahn in sein Regierungsteam geholt. Icahn wird demnach ein Sonderberater von Trump in Sachen Wirtschaft. Der Milliardär wird für seine Tätigkeit kein Geld erhalten und auch keinen ethischen Regeln unterworfen sein, die seine Geschäfte als Investor einschränken. Der 80-jährige Icahn sei einer „der großartigsten Geschäftsmänner der Welt“, sagte Trump.‘ (22. Dezember 2016, 21:27 Uhr – Quelle: ZEIT ONLINE)

Das also ist die Welt. Die Welt, die wir wählen. Ganz demokratisch legitimiert. Wie in den USA. Das Geld. Es kauft sich ein, was es braucht. Manipuliert und lügt. Ohne Grenzen und ethischen Regeln darf es handeln. Und geht dabei rücksichtslos vor, über die natürlichen Ressourcen. Die Umwelt. Zerstört die Natur, zum Beispiel durch Ausbeutung der Rohstoffe. Über Menschen. Krieg. Vertreibung. Flüchtlinge fliehen nicht freiwillig, sondern in höchster Not. Und alles. Um immer reicher zu werden. Um zu wachsen. Mehr und mehr zu haben.

Blicken wir zurück in die Geschichte

Es war schon immer so. Das römische Reich. Die Feldzüge Napoleons. Der erste Weltkrieg. Die NS Zeit, der 2. Weltkrieg. Eine Welt. In der nicht das Leben zählt. Unendlich viele Menschen starben. Wurden verfolgt. Ermordet. Früher. Im Holocaust. Im Krieg.

Und heute. Terroristen verbreiten Angst und Schrecken. Morden. Flüchtlinge suchen Hilfe. Fliehen im Krieg. Und uns fällt nichts anderes ein, als national zu denken. Von Bedrohungen zu reden. Aufzubauschen. Angst zu schüren. Vorurteilen zu vertrauen. Unrecht Einzelner zu instrumentalisieren. Zu politisieren. Zu polarisieren. Machen es salonfähig, schlecht zu sein. Und dem Geld, die Wirtschaft an die Macht zu helfen. Wie jetzt in den USA.

Eine Welt, in der nicht der einzelne, ganz einmalige und einfache Mensch zählt und in der das Leben jedes Individuums einen Wert besitzt. Weil es lebt. Eine Welt. In der es scheinbar kein werden und vergehen im natürlichen Kreislauf gibt und in der ein immer mehr und mehr eigentlich wieder der Natur ist. Eine Welt, von Verbrechern regiert. Große Konzerne wie Volkswagen oder die Deutsche Bank zahlen Milliarden Euro an Strafe. Für ihre Verbrechen. Und weil sie erwischt wurden. Wie viele werden nicht erwischt?

Diese Welt wählen wir. Es ist nicht meine Welt. Ich möchte nicht in dieser Welt leben.

Links:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/finanzinvestor-donald-trump-carl-icahn-berater
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/usa-volkswagen-dieselmotor-abgastests-vergleich